Donnerstag, 24. Juli 2008

Tief unter der Erde

Nicht weit von Bonn in Ahrweiler, wollte sich die Bundesregierung zurückziehen und im Falle eines Atom-, Bio- oder Chemie-Angriffs auf die BRD sicher fühlen. Heute steht hier nur noch ein Museum.

Es gibt dort das in der BRD bestgehütete Geheimnis zu bestaunen, das zwar dem Ausland bestens bekannt war, wofür aber ganze Auflagen von Illustrierten wieder eingesammelt und eingestampft wurden. 30 Tage lang wollte man hier, hinter mehreren druckfesten Toren, mit Luft- und Wasseraufbereitung, ärztlicher Versorgung und was sonst noch so dazugehört, überleben können.

"Ausweichsitz der Verfassungsorgane der BRD" war die offizielle Bezeichnung, das natürlich nur für besondere Personen vorgesehen war. Bundeskanzler und Präsident hatten eigene und geräumigere Zimmer, ansonsten war alles sehr spartanisch und die Einrichtung ebenso wie die Schaltzentrale erinnert an die Zeit des kalten Krieges aus der die Idee und Umbau des ehemaligen Eisenbahntunnels stammt.

Im Ernstfall hätte man die Autobahn von Bonn dorthin gesperrt und nur freigegebene Fahrzeuge durchgelassen und sogar Jets hätten dort landen können um Personal von anderen Städten einfliegen zu können. Fraglich ob das alles so funktioniert hätte. Darum gab es alle 2 Jahre sogar Übungen.



Irgendwie überkommt einen bei dem Besuch dieser Stätte das Gefühlt laut los lachen zu wollen. Es hat eine gewisse Komik, wenn man sich das ganze vorstellt. Wäre es in Ostdeutschland gewesen, würden wir uns alle auf die Schenkel klopfen und gut ist es. Aber hier im Westen? Irgendwie will man das nicht glauben. Und sowas konnte hier geheimgehalten werden?

Offen bleibt, ob es heute wieder ein so geheim gehaltenes Versteck in Berlin oder nahe daran gibt. Wenn wir das wissen wollen, müssen wir wohl besser die ausländischen Geheimdienste fragen.

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